Tipps für die Therapeutensuche

Eine Psychotherapie kann nur dann wirken, wenn die Beziehung zwischen Klient und Therapeut stimmt. Der Patient muss dem Therapeuten vertrauen können, muss sich bei ihm sicher und respektiert fühlen. Dieses Vertrauen ist nicht gegeben, wenn ein Klient beispielsweise das Gefühl hat, dem Therapeuten nicht alles sagen zu können. Das ist bereits ein ernstes Warnsignal dafür, dass der Therapeut eher nicht der richtige ist. Um den richtigen Therapeuten zu finden, ist auf jeden Fall ein Vorgespräch zum persönlichen Kennenlernen sinnvoll. 

 

Für Klienten sollte es wichtig sein, auf den Eindruck zu achten, den sie vom Therapeuten haben:

  • Schon beim ersten Anruf: Ist der Klang der Stimme des Therapeuten sympathisch?
  • Dann im Gespräch: Nimmt er sich Zeit für mein Anliegen?
  • Antwortet er ausführlich auf meine Fragen?
  • Welche Ausbildung hat er?
  • Wo liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit?
  • Hat er mit meinem Problem bereits Erfahrung?
  • Welche Form der Arbeit erwartet mich, und was erwartet der Therapeut von mir?
  • Gibt er dem gegenseitigen Kennenlernen genügend Zeit?
  • Wie lange wird die Therapie voraussichtlich dauern?
  • Die ersten Stunden prüfen: Wie geht der Therapeut mit mir um?
  • Fühle ich mich angenommen oder von ihm bedrängt?
  • Wie reagiert er auf eventuelles Unwohlsein?

 

Zudem sollten sich innerhalb eines absehbaren Zeitraumes eine Erleichterung der seelischen Probleme und erste Ansätze von Veränderung einstellen. Abgesehen von einer psychoanalytischen Langzeittherapie, die auf Jahre angelegt ist, dauert eine psychotherapeutische Behandlung - je nach Schwere der Störung und dem methodischen Ansatz - durchschnittlich zwischen 20 und 100 Stunden. Wenn daher nach 10 - 20 Sitzungen keine Erleichterung und keine Veränderung erkennbar sind, sollte man zumindest in Frage stellen, ob dies wirklich der richtige Therapeut bzw. Therapieansatz ist.